Im Laufe der Jahre wurde mein Zugang zum Yoga von einer Vielzahl an Einflüssen geprägt – Bücher, Lehrer, Traditionen und persönliche Erfahrungen, die mir in unterschiedlichen Phasen meines Weges wertvolle Einsichten schenkten.
Der Unbenannte Pfad
Dies war die erste „Tradition“, die mir das Konzept von Yoga näherbrachte. Ich studierte ihre Literatur intensiv ab dem Alter von 9 Jahren und kannte ihr System in- und auswendig. Dennoch – trotz ihrer Behauptungen – handelte es sich nicht um echtes Yoga. Es war ein verzerrter Weg, der sich offen gegen das klassische Yoga aussprach. Zum Glück wurde ich durch meine beharrliche Suche und meinen natürlichen Forschergeist schließlich zu authentischen Yogapfaden geführt, die die zeitlosen Prinzipien und Ideale des wahren Yoga ehren.
Autobiografie eines Yogi – Paramahansa Yogananda
Ein früher Wendepunkt war das Lesen von „Autobiografie eines Yogi“ von Paramahansa Yogananda im Alter von 15 Jahren. Es war zwar nicht meine erste Begegnung mit Yoga, aber eine kraftvolle Bestätigung dessen, was ich tief im Inneren bereits fühlte: Dass die körperlichen und energetischen Dimensionen des Yoga (wie im Kriya-Yoga) nicht weniger wertvoll sind als rein meditative Wege. Die Klarheit und Ehrfurcht, mit der Yogananda schrieb, halfen mir, früh übernommene Missverständnisse zu lösen, und bestätigten mein Gefühl, dass Yoga in all seinen Formen heilig und transformierend sein kann.
Swami Vivekananda und Bhakti
Durch die Schriften von Vivekananda begann ich Bhakti – die Hingabe – nicht als religiöses Gefühl, sondern als ernstzunehmenden, strukturierten Yogapfad zu begreifen. Seine Fähigkeit, tiefe spirituelle Prinzipien mit rationaler Klarheit zu vermitteln, öffnete mir die Tür, die hingebungsvolle Dimension der Praxis als intelligent und tiefgründig zu schätzen.
Die Aghora-Trilogie – Dr. Robert Svoboda
Diese Buchreihe markierte einen bedeutenden Wendepunkt auf meinem Weg. Sie stellte geerbte Glaubenssätze über Reinheit, Disziplin, Moral und Dualität infrage und löste sie auf. Die Bücher wirkten wie eine geistige Befreiung, indem sie zeigten, wie mentale Konstrukte und übermäßige Strenge den Fortschritt behindern können. Dr. Svobodas Art, ayurvedisches Wissen, Ritualwissenschaft und esoterische Yogalehren zu vermitteln, eröffnete mir neue Verbindungen zwischen Yoga und Energie, wie ich sie vorher nie gesehen hatte. Seine Beschreibungen von Feuerritualen und deren spiritueller Bedeutung hinterließen einen bleibenden Eindruck – der sich später im Satyananda-Traditionskontext lebendig verwirklichte.
Satyananda Yoga
Nach der Begegnung mit vielen verschiedenen Systemen fühlte sich Satyananda Yoga wie eine Rückkehr zur Balance an. Diese Tradition integrierte sowohl innere als auch äußere Aspekte des Yoga und bot einen ganzheitlichen und disziplinierten, aber zugleich zugänglichen Ansatz. Ich hatte das Glück, an zahlreichen Seminaren und Workshops im Satyananda-Ashram in Griechenland teilzunehmen. Dort kam ich in Berührung mit klassischem Hatha-Yoga, yogischer Philosophie, Mantra-Rezitation und Karma-Yoga. Obwohl ich von dieser Tradition nie formell als Lehrerin ausgebildet wurde, haben diese Erfahrungen einen bleibenden Eindruck hinterlassen und bildeten über viele Jahre das Fundament meiner persönlichen Praxis. Die Literatur der Satyananda Yoga wird weltweit von Lehrern verwendet, weil sie eine analytische, pragmatische und umfassende Herangehensweise an Yoga bietet. Zeit im Satyananda-Ashram zu verbringen, ist stets eine heilige, erfrischende und voller Überraschungen steckende Erfahrung!
Isha Yoga und Inner Engineering
In den letzten Jahren begann ich, mit dem System von Isha Yoga zu praktizieren, und absolvierte das Inner Engineering-Programm. Ich empfand die Kriyas und strukturierten Praktiken als besonders kompatibel mit meinem Lebensstil, und sie brachten in einer schwierigen Zeit – während der Corona-Pandemie und der Reisebeschränkungen – neue Klarheit und Heilung. Ich betrachte diese Tradition als authentischen Pfad und wertvollen Bestandteil meines Weges.
Weitere Quellen der Einsicht
Zu verschiedenen Zeitpunkten befasste ich mich mit Ayurveda durch Dr. Svobodas Fernkurs, absolvierte drei Zertifizierungen in Prana-Heilung und nahm an Seminaren zu Smile-Meditation und anderen Wellness-Methoden teil. Auch wenn nicht alle dieser Einflüsse Teil meines langfristigen Weges wurden, trugen sie zur Erweiterung meines Verständnisses von Yoga und seinen Schwesterwissenschaften bei.
Der Einfluss von Tanz und Disziplin
Mein Hintergrund im klassischen Ballett prägt weiterhin meine Sichtweise auf Struktur, Hingabe und die Schönheit der Bewegung. Durch den Tanz konnte ich den menschlichen Körper erforschen und seine natürliche Ausrichtung und Grenzen verstehen. Yoga war für mich stets eine kosmische Quelle der Inspiration und Ausrichtung – aber meine persönliche Erfahrung mit Bewegung und Ästhetik, die ich durch den Tanz entwickelte, ist ein integraler Bestandteil meiner Praxis und meines Unterrichts geblieben.